Das 5. KJP-Symposium am 15. und 16. September 2023 in Potsdam im ÜberblickDas Programm, die Vorträge und Workshops sowie Ihre Anmeldemöglichkeit

Wir begrüßen Sie am 15. und 16. September im Kongresshotel Potsdam in traumhafter Lage am Templiner See.


Freitag, 15. September 2023 

» Begrüßung / Gemeinsame Eröffnungsveranstaltung, 11:00 – 12:30 Uhr

  • Cornelia Metge, Vorsitzende des KJP-Ausschusses der OPK
  • Barbara Breuer-Radbruch, Vorstandsmitglied der OPK
  • Prof. Dr. Michael Kölch, Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Rostock, stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie

 

» Mittagessen, 12:30 – 13:30 Uhr


» Vortrag, 13:30 – 14:30 Uhr

Verloren in virtuellen Welten: Wenn das Computerspielen zur Sucht wird

Prof. Dr. phil. habil. Florian Rehbein, Professor für Suchthilfe und Suchtprävention an der FH Münster

Zum Vortrag:   Computerspiele üben besonders auf junge Menschen eine enorme Anziehungskraft aus. Viele zeigen ein leidenschaftliches Spielverhalten und verbringen einen großen Anteil ihrer Freizeit mit dem Spielen. Ein gewisser Anteil der Spieler entwickelt hierbei Symptome, die auf ein riskantes oder abgängiges Spielverhalten schließen lassen. Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Gaming Disorder (GD, Deutsch: Computerspielnutzungsstörung), die seit dem 01.01.2022 mit Erscheinen der ICD‑11 als stoffungebundene Suchterkrankung klinisch anerkannt ist. Die Störung betrifft insbesondere männliche Spieler von Onlinespielen und tritt verstärkt beim Spielen bestimmter Spielgenres auf. Inzwischen ist bekannt, dass GD sowohl im gesundheitlichen als auch im leistungsbezogenen Bereich mit gravierenden Beeinträchtigungen einhergeht. Der Vortrag gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu diesem vergleichsweise neuen Störungsbild.

» Vortrag, 14:30 – 15:30 Uhr

Gesundheitsbezogene Internetrecherchen und Cyberchondrie im Jugendalter

Jun.-Prof. Dr. Stefanie M. Jungmann, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Vertretungsprofessur für Klinische Psychologie & Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters

Zum Vortrag:  Unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen findet sich eine hohe Internetnutzung. Dabei werden auch gesundheitsbezogene Informationen, wie Körpersymptome oder Krankheiten, recherchiert. „Cyberchondrie“ („cyber“ für Internetnutzung und „chondrie“ für pathologische Krankheitsangst) bezeichnet eine exzessive und/oder wiederholte Suche nach gesundheitsbezogener Information im Internet, meist motiviert durch eine Beschäftigung oder Sorgen um die Gesundheit und verbunden mit einer anschließenden Verstärkung solcher Sorgen. Cyberchondrie kann als Verhaltensmerkmal belastend sein und zeigt im Erwachsenenalter Zusammenhänge mit psychischen Symptomen und Störungen wie (pathologischen) Krankheitsängsten und Symptomen einer Zwangsstörung. Es werden aktuelle Befunde zu Merkmalen, Vorkommen und Belastungen im Zusammenhang mit einer gesundheitsbezogenen Internetrecherche bei Jugendlichen sowie ätiologische Modelle thematisiert. Anschließend werden für die Psychotherapie-Praxis Möglichkeiten der Exploration/Diagnostik und psychotherapeutische Interventionen zur Reduktion einer belastenden gesundheitsbezogenen Internetrecherche bei Jugendlichen vorgestellt.


» Kaffeepause, 15:30 – 16:00 Uhr

 

» Workshops, 16:00 – 18:30

Workshop 1:

Dr. Google unter Jugendlichen? Chancen, Risiken und Relevanz in der Psychotherapie

Jun.-Prof. Dr. Stefanie M. Jungmann, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Vertretungsprofessur für Klinische Psychologie & Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters

Zum Workshop:   Auch Jugendliche recherchieren im Internet zu Gesundheitsthemen. Durch Demonstrationen und Fallbeispiele werden Merkmale, Risiken und Chancen einer gesundheitsbezogenen Internetsuche im Jugendalter aufgezeigt und diskutiert. Dr. Google kann uns in der Psychotherapie mit Jugendlichen in verschiedenen Kontexten begegnen. Anhand von Fallbeispielen werden Fälle mit unterschiedlicher Relevanz in der Psychotherapie besprochen. Für Belastungen durch eine gesundheitsbezogene Internetrecherche/Cyberchondrie oder bei bestehenden Zusammenhängen mit prädisponierenden Faktoren oder psychischen Symptomen/Störungen (wie Unsicherheitsintoleranz, problematischer Internetkonsum, pathologische Krankheitsangst oder Zwangsstörung) werden Möglichkeiten für psychotherapeutische Interventionen vorgestellt.

 

Workshop 2:

Gaming Disorder: Wenn der Konsum von Computer- und Videospielen zur Sucht wird

Prof. Dr. phil. habil. Florian Rehbein, Professor für Suchthilfe und Suchtprävention an der FH Münster

Zum Workshop:    Die Nutzung von Computer- und Videospielen ist gerade im Jugendalter und insbesondere unter männlichen Personen weit verbreitet. Ein gewisser Anteil der Spieler entwickelt Symptome, die auf ein riskantes oder abhängiges Spielverhalten schließen lassen. Trotz der bedeutsamen Prävalenz dieser Störung insbesondere unter männlichen Personen empfinden sich Psychotherapeuten mit diesem Störungsbild oftmals nicht als hinreichend vertraut. Hierdurch bleiben riskante und abhängige Spielverhaltensweisen oftmals unerkannt. In dem Vertiefungs-Workshop sollen die Teilnehmer insbesondere zu den Themenbereichen Ätiologie von Suchterkrankung sowie Phänomenologie, Epidemiologie und psychologische Diagnostik der Gaming Disorder fundierte Kenntnisse erlangen. Anhand von Fallbeispielen und aktuell verfügbarer Testverfahren wird die Diagnostik praktisch eingeübt.

 

 

Workshop 3:

Verhaltenstherapie bei Medienabhängigkeit von Kindern und Jugendlichen

Florian Bredt, Dipl.-Sozialpädagoge, niedergelassener Kinder- und Jugendlichentherapeut (Verhaltenstherapie) und Traumatherapeut in Dortmund

Zum Workshop:   Medienkonsum gehört bei Jugendlichen heute selbstverständlich dazu. Es zeigt sich aber, dass immer mehr Jugendliche einen missbräuchlichen Konsum betreiben oder sogar in eine Abhängigkeit geraten. Anhand von Fallspielen werden die diagnostischen Kriterien und ein mögliches therapeutisches Vorgehen erklärt, auch in Bezug auf die Elternarbeit. Es wird auch auf komorbide Störungen eingegangen.

Der Workshop soll aktiv gestaltet werden, so dass sie auch ihre Fragen einbringen können und Raum für Diskussionen besteht.

 

 

Workshop 4:

Basiswissen digitale Spiele: Überblick für Einsteiger*innen

Jessica Kathmann, Psychologin, befindet sich seit 2017 in berufsbegleitender Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin

Zum Workshop:    Mit kaum einem Gesprächsthema rennt man bei Kindern und Jugendlichen so sehr offene Türen ein wie mit „Games“. In therapeutischen Kontexten werden digitale Spiele jedoch häufig ausgeklammert, meist weil sich Fachkräfte auf diesem Gebiet nicht sicher genug fühlen. Der Workshop gibt daher einen Überblick über die beliebtesten Videospiele für verschiedene Altersgruppen, ihre psychologische Attraktivität und die damit verbundenen Gefahren. Im Workshop wird erarbeitet, wie therapeutische Gespräche über digitale Erlebnisse gelingen können, welche Potenziale digitale Spiele bieten und wo Fallstricke lauern. Anhand von kurzen Fallbeispielen wird das Wissen vertieft.

Ausführliche weiterführende Informationen zur Nachbereitung und Vertiefung werden für die Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.

 

 

Workshop 5:

Videospiele – Eine Einführung in Gaming, Twitch.tv und Co.

Maximilian Franke, Medien- und Kommunikationswissenschaftler, seit 2017 arbeitet er als Redakteur und Social Media Manager beim deutschsprachigen Gaming-Magazin GamePro in Berlin

Zum Workshop:    Videospiele sind ein fester Bestandteil im Leben vieler Kinder und Jugendlicher. Die Gaming-Branche boomt und steht in Popularität und Umsätzen anderen
Unterhaltungsformen wie der Filmindustrie in nichts nach. In diesem Workshop geht es darum, interaktiven Medien näher zu kommen, ein Grundverständnis für das “System Gaming” zu entwickeln und auch für potentielle Gefahren zu sensibilisieren, mit denen sich Spielerinnen und Spieler tagtäglich arrangieren müssen.

Inhalte:
– Warum spielen wir?
– Welche Spiele sind gerade beliebt und was zeichnet sie aus?
– Wie funktionieren Belohnungs- und Lernmechanismen in aktuellen Titeln?
– Welche Rollen spielen Influencer, Esports und Twitch.tv?
– Gängige Verkaufs- und Monetarisierungsstrategien
– Wie und warum geben Spielende viel Geld für virtuelle Kleidung aus?

 

» Abendessen, ab 19:00 Uhr

Die wichtigsten Informationen zum Symposium:

» Veranstaltungsort: Kongresshotel Potsdam, Am Luftsschiffhafen 1, 14471 Potsdam

» Gebühren: für zwei Tage 375 Euro

» Fortbildungspunkte: 15

» Ihre Anmeldung über:  https://opk-info.de/veranstaltungskalender/5-kjp-symposium/

 

 

Den Ablauf und die Beschreibungen der Vorträge und Workshops am Samstag finden Sie im nachfolgenden Link.

Tag 2, Samstag, 16. September 2023