Wie OPK-Präsidentin Andrea Mrazek hervorhob, sollen neue Leistungen das Leistungsspektrum in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung ergänzen und erweitern. Patienten erhalten schneller eine diagnostische Abklärung und eine notwendige Akuttherapie. Die OPK hat dazu praktikable und wirksame Vorschläge entwickelt. Diese wurden in einem Eckpunktepapier mit den Mitgliedern diskutiert, in dem es um die Ressourcenschaffung in den Praxen ging, um Sprechstunde, Akuttherapie und Erhaltungstherapie auch tatsächlich anbieten zu können.
Ebenso aufmerksam widmeten sich die Delegierten der psychotherapeutischen Versorgung in Krankenhäusern. Das Bundesgesundheitsministerium legte im Februar 2016 Eckpunkte für die Weiterentwicklung des Entgeltsystems für die stationäre Psychiatrie und Psychosomatik vor. Zugleich wurde der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beauftragt, „verbindliche Mindestvorgaben für die personelle Ausstattung der stationären Einrichtungen festzulegen“. Die OPK wird ihre Möglichkeiten und Kontakte nutzen, um für die in Krankenhäusern tätigen Psychotherapeuten neue, innovative Strukturen zu schaffen, die qualifizierte und zeitgemäße Therapien für Patienten ermöglichen. OPK-Vorstandsmitglied Dr. Gregor Peikert stellte klar, das in diesem Zusammenhang Ausbildungsplätze für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in Krankenhäusern gesetzlich festzuschreiben sind.
In zwei Resolutionen formulierten die Delegierten ihre Forderungen zu diesen Themenfeldern. Sie beschlossen, die Inhalte dieser Resolutionen in den 28. Deutschen Psychotherapeutentag (DPT) am 23. April 2016 in Berlin einzubringen. Hier die Resolutionen der 19. OPK-Kammerversammlung zum Download.
OPK_28. DPT_Resolution_Behandlung verbessern
OPK_28. DPT_Resolution Psychotherapie in KKH
OPK-Vorstandsmitglied Margitta Wonneberger zeigte den Delegierten im nächsten Tagesordnungspunkt den neuen Kommunikationsprozess. Die Chancen, die sich hieraus ergeben, wurden anhand der Newsletter-Nutzung sowie der Klicks in die Magazin-Artikel aufgezeigt. Die Kammer ist auf einem guten Weg zu einem Mehr an konstruktivem Dialog mit ihren Mitgliedern. Eine basisorientierte Berufspolitik sei nur mit Hilfe von Informationen der Kolleginnen und Kollegen möglich. Diese werden verstärkt durch Umfragen und direkte Kommentierungen von Artikeln einbezogen. Außerdem werden immer weitere technische Möglichkeiten der neuen OPK-Medien gesucht, um Vernetzung und Kommunikation der Kollegen untereinander zu ermöglichen. In Kürze ist eine Neuauflage und Überarbeitung des OPK-Forums geplant.
Dr. Jens Metge, Geschäftsführer der OPK, stellte den Bericht der Geschäftsführung vor. Darin ging es anschaulich um eine Analyse der Mitglieder- sowie der Beitragsklassen-Entwicklung der Kammer. Dr. Metge berichtete in diesem Zusammenhang von den immer umfassenderen Aufgaben allein in der Mitgliederverwaltung und Fortbildung. Dies untermauere die zunehmende Vielfalt und Qualität der OPK-Fortbildungsveranstaltungen. Zudem sei die Anzahl von fast 400 Auswärtsterminen ein Zeichen für die Etablierung der OPK als vielseitige, politische Gesprächspartnerin. Dr. Metge betonte zudem das Serviceverständnis der OPK-Geschäftsstelle für die Mitglieder. Der Geschäftsführer setzte an den Ausführungen des Vorstandes über die Ausrichtung und inhaltliche Arbeit der Kammer an.
Die OPK wird ihre Präsenz in den fünf Bundesländern weiter ausbauen. So können die politischen Entscheidungsprozessen vor Ort zum Wohle des gesamten Berufsstandes und der Patienten aktiv mitgestaltet und wichtige Brücken gebaut werden. Insgesamt 116 ehrenamtlich tätige Kollegen tragen diese Idee für die Kammer. Dieser Logik folgend wird die Kammer auch in Zukunft die notwendigen ehren- und hauptamtlichen Ressourcen vorhalten, um die Vertretung der Mitglieder sicherstellen zu können.
Die Mitgliederzahl ist auf 3.978 angewachsen. Damit erhöht sich nach dem aktuellen Berechnungsverfahren auch die Anzahl der OPK-Bundesdelegierten im Deutschen Psychotherapeutentag (DPT). Der 1. Tag der 19. Kammerversammlung schloss daher mit der Wahl eines weiteren Bundesdelegierten zum DPT. Der OPK-Vizepräsident, Dr. Wolfram Rosendahl, zeigte die Stimmgewichtung zum 28./29. DPT auf und erläuterte das Wahlprozedere. Als einziger Kandidatenvorschlag wurde Angela Gröber, Delegierte aus Sachsen, eingereicht. Frau Gröber wurde einstimmig gewählt und nahm die Wahl an.
Der 2. Tag begann mit dem Thema „Neue Versorgungskonzepte – Veovita und onlinebasierte Angebote: Vorstellung eines psychotherapeutischen Versorgungsprogramms der DAK“. Dazu referierten Dr. Mario Weiss, Geschäftsführer der GAIA AG sowie PD Dr. Gitta Jacob von der Universität Freiburg. (Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich eingehend mit dieser aktuellen Thematik und den Nachfragen der Kammerversammlungsmitglieder dazu.)
Vorstandsmitglied Dr. Dietmar Schröder berichtete anschließend über den aktuellen Stand des Projektes Transition. Ein erster Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums zum Psychotherapeutengesetz wird bis zum Sommer 2016 erwartet.
OPK-Präsidentin Andrea Mrazek verabschiedete danach die Delegierten bis zur 20. Kammerversammlung am 11. und 12. November 2016 in Radebeul.