Für Ende Februar Bericht von Sozialministerin Barbara Klepsch im Landtag erwartet

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Die beiden sächsischen Regierungsparteien CDU und SPD dringen auf eine bessere Versorgung von Kindern und Jugendlichen durch Psychiater und Psychotherapeuten im Freistaat. Sie wollen die langen Wartezeiten verringern. Dazu haben sie im Landtag einen Antrag beschlossen, demzufolge Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) Ende Februar diesen Jahres dem Landtag berichten soll, wie die Realität sowie die Weiterentwicklung in der Versorgung aussehen.

Die SPD-Abgeordnete Simone Lang prangert gezielt die Wartezeit von mehreren Monaten an, ehe eine Therapie beginnen könne. Außerdem gebe es in manchen Regionen Sachsens Schwierigkeiten mit der Ärzteversorgung. 

Der beschlossene Antrag zielt darauf ab, die Versorgung von Kindern und Jugendlichen vor allem durch eine engere Zusammenarbeit von Unikliniken, Fachkrankenhäusern, den Kommunen sowie der ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten zu verbessern.

Die OPK war dazu im Vorfeld mittels Hintergrundinformationen involviert und wirkte bei der Anfrage mit Daten, Fakten und Grafiken zur psychotherapeutischen Versorgungslage unterstützend.  Die Abgeordneten erhielten einen Überblick zur psychiatrischen Klinik- und Tageskliniksituation für Kinder und Jugendlichen in Sachsen sowie die BPtK-Wartezeitenstudie 2018.

Wie Andrea Mrazek, die OPK-Präsidentin, kommentiert, sei diese Anfrage in Hinsicht auf die Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Sachsen längst überfällig und begrüßenswert. Für die Kooperation der verschiedenen Fachgruppen in diesem sehr sensiblen Bereich wird die OPK  sich in den Gremien einsetzen.

Cornelia Metge, die Vorsitzende des OPK-Ausschusses der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten weist darauf hin, dass der Ausschuss den Antrag der Fraktionen von CDU und SPD, sich mit der aktuellen Situation und den Weiterentwicklungsmöglichkeiten zur psychiatrischen/psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu beschäftigen, begrüßt. "Die 2017 veränderte Psychotherapierichtlinie hat zwar deutliche Verbesserungen in der Versorgung gebracht und Wartezeiten auf ein Erstgespräch leicht minimiert. Aber es gibt noch viel zu tun. So sind die präventiven Angebote deutlich unterrepräsentiert und die Vernetzung der verschiedenen Akteure hängt noch viel zu oft von einzelnen Personen und deren Engagement ab."

Gerade in der psychiatrisch/psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen müssen psychotherapeutische und  beratende Angebote miteinander verknüpft werden und weitere Behandlungsmöglichkeiten neben der antragspflichtigen Richtlinientherapie geschaffen werden. "Zu diesem Zweck müssen auch Verknüpfungspunkte zwischen SGB V und SGB VIII, auch in Finanzierungsmodellen geschaffen werden. Es gibt im Bundesgebiet bereits erfolgreiche Kooperationsmodelle, so dass sich der Blick über den Sächsischen Tellerrand durchaus lohnt", so Cornelia Metge weiter.

Der OPK-KJP-Ausschuss wird sich an dieser Diskussion beteiligen und wäre auch über Anregungen und Beteiligung aus der Mitgliedschaft am Diskussionsprozess dankbar.

 
 

Die SPD-Abgeordnete Simone Lang im Kurzinterview

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Mit dem Antrag wollen die Fraktionen aus SPD und CDU die Datenbasis verbessern und dazu beitragen, dass sich alle Akteure in Sachsen künftig schneller und besser vernetzen können. Das OPK Magazin ging mit Simone Lang über die Hintergründe des Antrags sowie erste politische Ansätze ins Gespräch.  

 
 

Fortbildung am 27. März 2019 für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten an der Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung Jena

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Der Einfluss der „Neuen Medien“ auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen wird heute umfassend und teilweise kontrovers diskutiert. Die technischen Entwicklungen schreiten rasch voran und immer neue Möglichkeiten eröffnen sich. Was ist für Kinder sinnvoll und wo müssen wir mögliche Schäden abwenden? Was ist noch zu akzeptieren und wann ist die Veränderung bei Kindern so groß, dass man von Erkrankung sprechen kann?

All diese Fragen tauchen immer häufiger in unserem medizinischen Alltag auf und Eltern, Pädagogen oder andere Fachkräfte suchen bei uns Ärzten Rat. Deshalb haben wir diese Thematik als ein Hauptthema für unsere Fortbildungsveranstaltung gewählt, zu der wir Sie im Namen der Arbeitsgruppe „Gewalt gegen Kinder“ an der Landesärztekammer Thüringen ganz herzlich einladen möchten.

Kinder mit aggressivem Verhalten sind für alle Fachkräfte eine große Herausforderung. Die Vorstellung des Deeskalationsprogramms ProDeMa könnte eine Hilfe in der Bewältigung solch schwieriger Situationen sein. Aktuell steht die Verabschiedung der Kinderschutz-Leitlinie als S3+ – Leitlinie bevor. Hier erhalten wir ein fachliches Instrument, mit dem das Arbeiten im Kinderschutz wissenschaftlich fundiert formuliert wurde. Die Vorstellung der Leitlinie soll dabei praktische Aspekte für unseren Alltag hervorheben.

Wir würden uns freuen, Sie zu einem interessanten Fortbildungsnachmittag mit anregenden Diskussionen begrüßen zu dürfen. Weiterführende Informationen, Details und das Anmeldeformular finden Sie hier:

 
 

Leseprojekt „Papas Seele hat Schnupfen“ bietet Hilfestellung für Kinder psychisch kranker Eltern - OPK seit einem Jahr damit unterwegs

Papas Seele

Seit einem Jahr tourt die OPK gemeinsam mit der Buchautorin Claudia Gliemann durch Ostdeutschlands Grundschulen. Im Gepäck haben wir das Leseprojekt „Papas Seele hat Schnupfen“, zu dem das gleichnamige Buch, eine Musik-CD sowie Unterrichtsmaterialien gehören. Das Thema psychische Gesundheit, aber auch psychische Krankheiten in der Familie, wird Kindern der 3. bis 6. Klasse kindgerecht erklärt. Kinder aus Familien mit einem psychisch kranken Elternteil leiden sehr unter dem Gefühl, dass sie und ihre Familie anders sind. Oft sogar glauben diese Kinder, dass sie Schuld an dem Zustand der Eltern haben oder wollen ihre Eltern nicht belasten und versuchen, allein mit ihren Sorgen zurechtzukommen.

 
 

Zitat des Newsletters 22.12.2024

Der Mensch, das sonderbare Wesen, mit den Füßen im Schlamm, mit dem Kopf in den Sternen.

— Else Lasker-Schüler, deutsche Schriftstellerin