Wissenschaftliche Umfrage zur aktuellen ambulanten psychotherapeutischen Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen

Umfrage

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

seit eineinhalb Jahren prägt die Corona-Pandemie weite Teile unseres Lebens. Die Auswirkungen auf die Situation der Kinder, Jugendlichen und Familien begegnen uns in der psychotherapeutischen Praxis auf vielfältige Weise. Um die Veränderungen in der psychotherapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu erfassen, haben die Abteilungen für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie der Universität Leipzig und der Universität Koblenz-Landau eine Studie entwickelt.

Ihre Teilnahme hilft uns, die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder, Jugendliche und Familien sichtbar zu machen und gesundheitspolitische Forderungen zu entwickeln, die auf den Aussagen und Erfahrungen unserer Mitglieder basieren.

Natürlich wissen die meisten von uns nicht mehr punktgenau, wie viele Menschen in unseren Praxen vor zwei Jahren angerufen haben und wie viele es in den letzten sechs Monaten waren. Es kann sich nur um Schätzungen handeln. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich eine Viertelstunde Zeit nehmen könnten, um Ihre Eindrücke  aus der Zeit vor der Pandemie mit den letzten Monaten zu vergleichen, denn Ihre Einschätzungen des Anruf- und Anfrageaufkommens sind die bestmögliche Erfassung, die wissenschaftlich möglich ist.

Die Studie hat fünf inhaltliche Abschnitte:

  • Veränderungen im Patientenaufkommen
  • Veränderungen bezüglich Wartezeiten auf Erstgespräche und Behandlungsplätze
  • Auswirkungen der Pandemie auf die Versorgungsformate (Präsenztermine versus Videosprechstunde)
  • Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit der behandelten Patient*innen
  • Schwierigkeiten und Hindernissen in der Versorgung und in der kollegialen Zusammenarbeit

Gerade die letzten beiden Teile wären für uns als Ihre Berufsvertretung bedeutsam, um auf gesundheits- und familienpolitischer Ebene für eine Verbesserung der Versorgung der Coronafolgen in Familien eintreten zu können, die auf Ihren Erfahrungen mit Familien in der Pandemie basiert.

Bitte beteiligen Sie sich unter folgendem Link: 
https://ww2.unipark.de/uc/Team_KJP/27ba/

 
 

Fortbildungsveranstaltung zur Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im OPK-Gebiet

3d Männchen eilt zur Hilfe

Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) hat sich seit dem Ende der Konsensus-Prozesse 2010 stetig weiterentwickelt. Verschiedene nationale Ereignisse, wie der Germanwings-Flugzeugabsturz von 2015, der Amoklauf von München 2016 oder der Amoklauf von Halle/Saale 2019, haben zu einem Fortschritt der Strukturen der PSNV beigetragen – aber auch ihre Schwächen aufgezeigt.

Die Versorgung in der Akutphase läuft über die ehrenamtlichen Strukturen der PSNV mittlerweile in vielen Regionen reibungslos. Probleme gibt es mit der mittel- und langfristigen Versorgung – hier gerade die Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Diesem Thema wird sich Prof. Dr. Harald Karutz widmen und die Ergebnisse seiner Studie „Kind und Katastrophe“ (KITKAT) vorstellen. Die Ergebnisse werden in die wissenschaftliche Weiterentwicklung der bundesweiten Strukturen der PSNV einfließen.

Schockierende Ereignisse betreffen alle Altersgruppe, somit ist die PSNV in allen Altersbereichen von großer Relevanz. Nicht jeder Betroffene (Opfer, Angehöriger, Augenzeuge, Einsatzkräfte) bedarf mittel- oder langfristiger Versorgung, aber sollte eine psychotherapeutische Versorgung bzw. Abklärung notwendig sein, stellen die PSNV-Strukturen mit ihren Landeszentralstellen eine zentrale Schnittstelle dar.

Mittlerweile hat sich die PSNV in den letzten Jahren stark professionalisiert. In Thüringen, Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gibt es hauptamtliche Landesbeauftragte für die PSNV. Ziel der Fortbildungsveranstaltungen soll es sein, die Verbindung zu diesen Strukturen der PSNV in die OPK-Länder zu stärken und somit die mittel- und langfristige Versorgung von Opfern, Angehörigen, Zeugen und Einsatzkräften zu verbessern. Dafür soll der zweite Teil der Fortbildungsveranstaltung dienen. Hier werden die PSNV-Beauftragten bzw. Akteure der PSNV der Länder in Workshops mit Ihnen das Thema bearbeiten, um für den Einbezug der Psychotherapie in die Struktur des jeweiligen Bundeslandes den geeigneten Weg zu finden.

Die Veranstaltung findet am 23. Juni 2021 von 9.30 Uhr bis 14.30 Uhr im digitalen Format statt.
Hier können sie sich anmelden: https://opk-info.de/veranstaltungskalender/web-seminar-psychosoziale-notfallversorgung-in-den-opk-laendern/